Jessica Koch im Interview

Mich würde interessieren, ob man nicht ständig unter dem Druck steht, dass jedes weitere Buch so erfolgreich sein muss wie die Danny-Trilogie ...
Natürlich steht man bei jedem Buch unter einem gewissen Druck und hofft, dass es bei den Lesern gut ankommt und ihnen gefallen wird. Ich bin ein sehr perfektionistischer Mensch, der alles mit viel Leidenschaft und Herzblut macht, und natürlich möchte man dann nur das Beste für sein Buchbaby.
Mich würde mal interessieren, wie die Entscheidung gefallen ist, nach der Danny-Trilogie mit dem Schreiben weiterzumachen.
Die Entscheidung war eine Herz-Entscheidung. Völlig unüberlegt und spontan. Noch bevor «Dem Horizont so nah» veröffentlicht wurde, hatte ich schon das nächste Buch geschrieben … Ich konnte einfach nicht mehr aufhören, also hab ich die Leidenschaft zum Beruf gemacht.
Wie findest du mit zwei Kindern noch die Zeit zum Schreiben? Wann genau machst du das?
Die Frage höre ich ständig. Ich weiß manchmal selbst nicht, wie ich das mache. Gute Organisation (sofern möglich mit zwei Kindern und Hund, es passieren dauernd unvorhersehbare Dinge), keine Freizeit und verdammt wenig Schlaf. Ich schreibe eigentlich ausschließlich nachts …
Machst du dir einen Plan, bevor du beginnst zu schreiben? Also weißt du schon immer, wie das Buch enden wird?
Ja, ich mache einen Plan. Ich schreibe mir alles auf und fertige dann ein Exposé und eine Art Inhaltsangabe an, die ich dann abarbeite. Oft füge ich im Laufe des Buches etwas dazu, ändere um oder lasse weg. Aber das Ende weiß ich immer bereits im Vorfeld, und das ändert sich dann auch nicht mehr. Das liegt vermutlich aber auch daran, dass meine Bücher an echte Menschen und Geschichten angelehnt sind und ich deren Schicksale nicht verändere.
Mich würde interessieren, woher die Inspiration für dieses Buch kam.
Auch dieses Buch basiert auf Erzählungen von Menschen, die ich kennenlerne und die mir ihre Lebensgeschichte anvertrauen. «Wenn das Meer leuchtet» spielt ja in Kalifornien an einem College. Ich habe ganz tolle Menschen kennengelernt, die dort wohnen und die mir in endlosen Telefonaten meine Fragen beantwortet und mir Fotos und Videos geschickt haben. Parallel dazu habe ich Kontakt mit einer Segler-Familie gehabt, die mich ebenfalls mit Fotos und Fachwissen versorgt und alle Segel-Szenen geprüft hat.
Gibst du das Manuskript immer den Personen zu lesen, um die es im Buch geht, bevor es veröffentlicht wird?
Ja, selbstverständlich. Nicht erst am Schluss, wenn ich fertig bin, sondern die lesen die ganze Zeit mit. Ich frage die Leute (die meine Protagonisten im Buch sind) auch, wie sie in bestimmten Situationen reagieren oder handeln würden, und übernehme das dann.
Wie kann man an signierte Bücher von dir kommen?
Im Normalfall bekommt man die auf Lesungen, bei Meetings oder bei der Büchermesse. Wegen Corona war dieses Jahr leider nichts möglich. Ich hoffe, das wird jetzt wieder anders werden.
Ist schon ein neues Projekt in Planung, und darfst du etwas darüber sagen?
Ja, das ist es! Ich werde aber noch nichts verraten, außer dass es an einer wahren Begebenheit angelehnt sein wird.
Wann können wir wieder etwas von dir lesen?
Wenn mir Corona keinen Strich durch die Rechnung macht, dann ist mein Ziel für ein neues Buch spätestens Mitte Mai 2021.
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Jessica Koch
Wenn das Meer leuchtet
Marie ist neu auf dem College. Hier in Kalifornien ist alles anders - und doch genau so, wie es für sie schon immer war: Ausgrenzung und Ablehnung bestimmen ihren Alltag, und so zieht sie sich in sich selbst zurück. Doch eine dramatische Bedrohung zwingt sie zum Handeln. Plötzlich wird ihr Leben zum Spießrutenlauf, und von einem auf den anderen Tag ...
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